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Neues Equipment: Grafiktablet

In diesem Artikel soll es um Grafiktabletts (nicht zu verwechseln mit Tablet-Computern) gehen, zumal ich mir vor einer Weile in einem Spontankauf ein solches Gerät beschafft habe. Zuerst möchte ich ein paar Worte dazu verlieren, was man darunter eigentlich versteht, wie es funktioniert und warum man so etwas haben will. Anschließend möchte ich ein kurzes Review zu dem Modell geben, das ich letztendlich gekauft habe.

Grafiktablet - Was ist das?

Grafiktabletts sind Zeigegeräte für den Computer, die zusammen mit oder auch alternativ zu einer normalen Computermaus verwendet werden können. Sie werden meist in verschiedenen Größen zwischen DIN-A6 und DIN-A3 verkauft und richten sich vor allem an Anwender, die kreativ am Computer arbeiten. Der Anwender hält bei der Verwendung einen speziellen Stift in der Hand, der mit diversen Tasten ausgestattet sein kann und zum Zeigen auf dem eigentlichen Grafiktablett benutzt wird. Das Tablet selbst besteht aus einer berührungsempfindlichen Oberfläche, die die Position des Stiftes berührungslos registrieren kann und auf Berührungen oder Streichbewegungen reagiert. Die meisten aktuellen Tablets besitzen außerdem üblicherweise einige Tasten, die frei belegbar sind und verschiedene Aktionen (Strg-Taste, Klicks, ...) auslösen können. Optional sind auch Tablets mit USB-Hubs, WLAN-Adapter und anderen Features erhältlich. Einige aktuelle Tablets mit kapazitiven Oberflächen sind außerdem (multi-)touchfähig, so dass sie auch mit den bloßen Fingern bedient werden können, wie man es auch vom Smartphone, Tabletcomputer oder Touchscreen gewöhnt ist. So wird auch die Bedienung mit Gesten möglich.

Was soll das?

Grafiktablets bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber normalen Mäusen. Die Handhaltung ist deutlich ergonomischer als bei der Benutzung einer Maus, zumal viele Nutzer zu kleine Mäuse verwenden, was die Handhaltung zusätzlich verkrampft. Der Stift einer Tablets lässt sich dagegen halten wie ein normaler Bleistift, die Tasten sind mit dem Zeigefinger erreichbar und die Hand liegt völlig entspannt auf der Tabletfläche. Auf diese Weise kann man auch viele Stunden des Arbeitens gut überstehen.

Beim Arbeiten mit Grafikbearbeitungssoftware, CAD-Anwendungen etc. bietet das Grafiktablet zudem mehr Genauigkeit und ein natürlicheres Zeigeverhalten als eine Maus, so dass anwendungstypische Arbeiten wie Pinselstriche oder das Freistellen komplizierter Formen leichter von der Hand geht. Legt man eine auf Papier gezeichnete Vorlage auf sein Tablet, kann man die Linien und Formen leicht ins Digitale übertragen, indem man es, ähnlich wie mit Butterbrotpapier, einfach durchpaust. Einige Grafikbearbeitungsprogramme bieten sogar spezielle Unterstützung, um auch die Druckstärke auf das Tablet auszuwerten und z. B. in verschieden dicke Pinselstriche umzusetzen.

Wie funktioniert es?

Unter der Oberfläche des Tabletts sind stromdurchflossene Spulen verbaut, die über dem Tablett ein Magnetfeld erzeugen. Wird jetzt der Stift über das Tablett (und damit durch das Magnetfeld) bewegt, wird in einigen der Spulen ein Strom induziert. Diese Änderung kann gemessen und so die Position des Stiftes bestimmt werden. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch die Stromversorgung des Stiftes. So ist es möglich, auch Tasten am Stift anzubringen oder andere Stiftfunktionen umzusetzen. Näheres kann man bei der Wikipedia nachlesen.

Review "Wacom Intuos Pen S"

Wie bereits erwähnt, war der Kauf meines neuen Gerätes nicht das Ergebnis ausgiebiger Vergleiche und längeren Abwägens, sondern ein echter Spontankauf. Im angebotenen Paket war eine Softwarelizenz sowie ein Wacom Intuos Pen S (Produktseite beim Hersteller, jeweils aktuelle Modelle). Dabei handelt es sich um ein vergleichsweise kleines Tablett, bei dem die Zeichenfläche ungefähr DIN-A6-Format besitzt. Ein Stift mit auswechselbaren Farbmarkierungen sowie alle nötigen Kabel sind bereits im Lieferumfang enthalten. Außerdem kann separat ein WLAN-Adapter erworben werden, um das Tablett komplett kabellos betreiben zu können. Das Tablett wird auch in der Variante "Intuos Pen S touch" vertrieben, deren Oberfläche für Finger berührungsempfindlich ist und zusätzlich so wie ein Smartphone mit Gesten bedient werden kann.

Die Installation ist denkbar einfach: das Tablett wird einfach an den USB-Port angeschlossen und kann nach der automatischen Treiberinstallation und einem Neustart auch schon verwendet werden. Im Startmenu erscheint ein neuer Ordner, der mit "Wacom Tablett" beschriftet ist, und Verknüpfungen zu allen Einstellungsfenstern enthält.

Bevor man wirklich mit dem Tablett zu arbeiten beginnt, sollte unter "Wacom Tablett-Eigenschaften" der Benutzungsmodus von "Stift" auf "Maus" geändert werden. Im Mausmodus verhält sich das Tablett wie eine normale Computermaus, d. h. wenn man den Stift vom Tablett hebt und woanders wieder aufsetzt, bleibt der Mauszeiger an der gleichen Position auf dem Bildschirm. Im Stiftmodus wird dagegen die gesamte Bildschirmfläche auf die Zeichenfläche des Tabletts projiziert, d. h. z. B. die linke obere Bildschirmecke liegt auch in der linken oberen Ecke des Tabletts. Wird der Stift neu aufgesetzt, springt der Mauszeiger sofort an die neue Position, was sich bei großen Bildschirmflächen in der Benutzung unangenehm bemerkbar macht. Dieser Modus ist also sicher nur dann sinnvoll, wenn man den Zeichenbereich auf einen bestimmten Bildschirmbereich z. B. in seinem Grafikprogramm beschränkt, in der man dann wie auf Papier zeichnen will. Diese Funktion gibt es zwar, ich habe sie aber noch nicht getestet.

Alle Tasten am Tablett und am Stift sind frei konfigurierbar. Für Neulinge irritierend ist sicher, dass die untere Stifttaste nicht auf Linksklick, sondern auf Scrollen vorkonfiguriert ist. Das hat aber durchaus seinen Sinn, weil man einen Linksklick einfach erreichen kann, indem man den Stift auf das Tablett tippt. Die Tabletttasten sind bereits sinnvoll vorbelegt. Dazu kommt, dass bei deren Betätigung eine kurze Benachrichtigung am Bildschrim aufleuchtet, welche Taste man gerade gedrückt hat, so dass man die Belegung schnell verinnerlicht hat.

Die Verarbeitung des Tabletts ist gut. Nichts verwindet sich, knarzt oder biegt sich auf. Für meinen Geschmack könnte der Stift ein wenig schwerer in der Hand liegen und ein bisschen dicker sein, aber das mögen andere anders empfinden.

Fazit

Inzwischen hatte ich Gelegenheit, das Tablett ausgiebig zu testen und kann nur sagen, dass ich den Kauf keinen Moment bereut habe. Auch mehrere durchgängige Arbeitstage übersteht man entspannt und ohne Krampf in der Hand, so dass man eigentlich gar nicht aufhören möchte. Egal, ob man Fotos bearbeitet oder das übliche Office-Tagesgeschäft erledigt, man vermisst die Computermaus nicht im Geringsten. Einfach ein tolles Gerät!

In eigener Sache

Ihr habt euch selbst spannendes, ausgefallenes, oder einfach neues Equipment zugelegt, eine neue Methode ausprobiert oder einfach etwas Interessantes dazugelernt und habt Lust, selbst mal einen Artikel zu verfassen? Dann meldet euch einfach, ich veröffentliche auch gerne mal einen Gastartikel. Dabei sollte es aber in erster Linie um Wissensvermittlung und die Weitergabe von persönlichen Erfahrungen gehen; als Artikel verpackte Werbung hat hier keinen Platz.

DISCLAIMER:

Ich schreibe diesen Artikel als unabhängige Person. Ich erhalte von keiner der genannten und/oder verlinkten Firmen Geld, Sachleistungen oder irgendwelche anderen Leistungen oder Vorteile und bin mit keiner dieser Firmen auf andere Art und Weise verbunden.

 

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Verpackung des Tabletts. Schon von außen wirkt alles hochwertig. Der größte Teil der Verpackung ist aus Pappe oder aus polsterndem Gewebe; auf Folie wird, wo möglich, verzichtet.
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Gesamtansicht. Zu sehen ist die Oberseite des Tabletts, wie es im Arbeitsalltag auch vor dem Benutzer liegt. Die Arbeitsfläche ist von den vier kleinen Punkten abgegrenzt, die auf die silbrige Fläche gedruckt sind. An oberen Bildrand sind schon die vier Tasten zu erahnen. Außerdem ist der mitgelieferte Stift abgebildet.
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Zum Größenvergleich noch einmal die Oberseite des Tabletts mit einem Ein-Euro-Stück.
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Die Vorderseite des Tabletts. Durch seine flache Bauart macht es sich auf dem Schreibtisch kaum bemerkbar und lässt sich angenehm zusammen mit z. B. einem Laptop transportieren.
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Rückansicht. Zur besseren Veranschaulichung sind die Abdeckungen geöffnet. Rechts unten im Bild ist ein Akkufach zu sehen, das im WLAN-Betrieb die Stromversorgung übernimmt. Die blaue Lasche in der Mitte nimmt den Stift auf, wenn dieser nicht benutzt wird, und kann gegen andere Farben ausgetauscht werden (schwarz im Lieferumfang enthalten) . Weiter links unten im Bild befindet sich der Slot für den optionalen WLAN-Stick sowie der USB-Anschluss.
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WLAN-Fach und USB-Anschluss als Detailaufnahme.
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Das Akkufach als Detailaufnahme.
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Rückansicht des Tabletts mit USB-Anschluss als Detailaufnahme.
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Obere rechte Taste als Detailaufnahme. Die Tasten können in der Treibersoftware leicht frei belegt werden, sind aber auch sinnvoll vorbelegt. Der graue Balken zwischen den Tasten ist eine LED, die analog auch auf der linken Seite verbaut ist. Dabei zeigt die linke LED (weiß) die Betriebsbereitschaft des Tabletts. Die rechte LED (blau) leuchtet auf, wenn der Stift in Reichweite des Tabletts ist.
Neues Equipment: Grafiktablet
Gesamtansicht des Stiftes.
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Die zwei Tasten des Stiftes in Nahaufnahme.
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Die  Stiftspitze in Nahaufnahme.

 

Alle Fotos wurden freundlicherweise aufgenommen und zur Verfügung gestellt von Elisa Starruß. Vielen Dank dafür.

Neues Equipment: Stativ

Hallo, diesmal gibt es zur Abwechslung mal einen Beitrag über die technische Seite des Fotografierens und des Filmens. Es geht um Stative im Allgemeinen und die Auswahl meines neuen Equipments im Besonderen.

Die Theorie

Ein vollständiges Stativ unterteilt sich in das Stativgestell und den Stativkopf.

Stativgestell

Beim Stativgestell ist neben der generellen Stabilität vor allem die Höhe, das Packmaß, das Eigengewicht und die Tragkraft für die Wahl ausschlaggebend. Sie bestimmen die Ergonomie bei den Aufnahmen und beim Transport und setzen die Obergrenzen für die Belastungsfähigkeit des Statives. Diese wirkt besonders bei schwereren DSLR-Kameras oder Profi-Camcordern beschränkend. Zusätzlich sollte man auf die Verarbeitung und die verwendeten Materialien achten. Einige Stative warten mit Features wie Schaumstoffbeschichtungen, Carbongestänge oder Magnesiumteilen auf. Wenn man kein Komplettstativ kauft, sondern sich aus einem Stativgestell und einem Kopf ein eigenes Set zusammenstellt, muss man außerdem auf das passende Stativgewinde achten. Es bildet die Verbindung zwischen dem Stativ und dem Kopf und muss natürlich an beiden Teilen übereinstimmen. Die gebräuchlichen Maße sind 3/8 Zoll und 1/4 Zoll.

Stativkopf

Die Wahl des Stativkopfes richtet sich neben den eigenen Qualitätsansprüchen auch nach dem Anwendungszweck, für den der Stativkopf gedacht ist. Fotografen werden sicher einen 3-Wege-Neiger wählen, während Filmschaffende einen 2-Wege-Kopf bevorzugen werden. Neben ihren Freiheitsgraden unterscheiden sich Stativköpfe vor allem in ihrer Lagerung. Sehr günstige Stativköpfe besitzen Gleitlager aus Plastik, die ohne besondere Schmierstoffe aufeinander reiben. Sie eignen sich für Einsteiger in die Fotografie, lassen sich leidlich ausrichten und befestigen, schwenken aber wegen der großen Haftreibung zwischen den Komponenten sehr ruckelig. Höheren Ansprüchen genügen da schon Friktionsköpfe, wie sie zum Beispiel beim Bilora 2-D Video-Kopf Pro 36 verbaut werden. Hier befindet sich eine hochviskose Fettschicht zwischen dicht gestapelten Metallteilen, die stark aneinander reiben. Arretiert man den Stativkopf, erhöht sich die Reibung zwischen den Bauteilen weiter, so dass sich nichts mehr verstellt. Profis verwenden meist Fluidköpfe, bei denen die Dämpfungswirkung dadurch erreicht wird, dass (Autostoßdämpfern nicht unähnlich) eine zähe Flüssigkeit durch Metallkammern gepresst wird. Sie sind die teuerste Klasse von Stativköpfen, bieten dafür aber die besten Leistungen. Für die einfache Benutzung sollte man zudem darauf achten, dass der Stativkopf mit einer Schnellwechselplatte ausgestattet ist, die man selbst wiederrum ohne Werkzeug von der Kamera oder der Stativschelle der Optik entfernen kann.

Die Kaufentscheidung

Stand der Dinge

Bisher habe ich ein Cullmann Alpha 2500 Stativ mit 3-Wege-Kopf verwendet, das für meine Fotoanforderungen ausgereicht hat. Dieses Modell hat jedoch gleich mehrere Nachteile: Es ist nicht besonders stabil, es bietet keine ausreichende Tragkraft mehr für mein Equipment und es ermöglicht wegen seines Kopfes mit einfachen Kunststofflagern keine sanften Schwenks, was auf Videoaufnahmen als deutliche Ruckler zu sehen ist. Auch mit Ölspray war leider keine Besserung zu erreichen. Deshalb habe ich mich entschieden, auf ein besseres Stativ umzusteigen.

Erster Versuch: Bilora

Aus meiner Arbeit mit Picmention kannte ich bereits das Bilora Video Pro Doppel-Profilo Art.Nr. 936, das ich dadurch ausgiebig testen konnte und an das ich mich schon ein wenig gewöhnt hatte. Deshalb war Bilora auch meine erste Anlaufstelle. Geizhals.at pries das Komplettstativ für ca. 140,-€ an, aber da es offenbar nicht gerade einfach zu bekommen ist, habe ich mich weiter im Netz umgesehen, gelesen, verglichen und bin schließlich bei einer anderen Lösung gelandet.

Zweiter Versuch: Cullmann

Meine Alternatividee war das CULLMANN Magnesit 528Q QuickShift Stativ in Kombination mit dem Cullmann Alpha 9000VH 2-Wege Stativkopf. Dadurch erhalte ich ein tragfähigeres, leichteres Stativ und einen Fluidkopf statt eines Friktionskopfes, zumal der Friktionskopf des Biloras nach längerem Gebrauch unter Umständen Probleme bereiten kann. Der Preis für dieses Set liegt zwar ein Stück über dem, was ich eigentlich ausgeben wollte, aber die höheren Ausgaben werden sich im Betrieb hoffentlich auszahlen. Immerhin hat Cullmann durchaus einen guten Ruf und bietet 10 Jahre Garantie, wenn man sein Stativ registriert.

Technische Daten

Das Magnesit 528Q kommt mit eloxierten Aluminiumbeinen mit Schaumstoffummantelung und einem Stativstern sowie Gelenkteilen aus Magnesium daher, was Langlebigkeit und ein angenehmes Handling verspricht. Außerdem bietet es fast 1,60m Höhendifferenz zwischen höchster und niedrigster Einstellung. Die angegebene Tragkraft beträgt 7kg bei nur 2,3kg Eigengewicht.

Der Alpha 9000VH Fluidkopf trägt sogar bis zu 10kg bei nur 1,8 kg Eigengewicht. Er ist komplett in einem Aluminium-Druckgussverfahren hergestellt. Die längsverschiebbare Schnellwechselplatte ermöglicht es, schweres Equipment über dem Stativ auszubalancieren. Zusätzlich verfügt der Kopf über eine Wasserwaage, mit deren Hilfe das Stativ genau horizontal eingestellt werden kann.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich an dieser Stelle die herausragenden Leistungen der Onlineshops DigitFoto.de und EnjoyYourCamera.com, die extrem schnell geliefert haben. Vielen Dank!

Der Praxistest

Stativgestell

Das Magnesit 528Q hält auf den ersten Blick, was es verspricht. Es ist ein solides Stativ, macht einen wertigen Eindruck und ist präzise und mit geringen Toleranzen gefertigt. Die Benutzung einiger Features erschließt sich erst auf den zweiten Blick, aber letztlich ist alles an der richtigen Stelle, fühlt sich gut verarbeitet an und verspricht viel Spaß und ein langes Leben.

Als "Bonus" ist noch eine verkürzte Mittelsäule im Lieferumfang enthalten, die ich auch gleich eingebaut habe. Damit lässt sich das Stativ auf besonders niedrige Höhen einstellen, was für bodennahe Perspektiven oder Makroaufnahmen sehr nützlich ist. Leider ist wird der Stativkopf auf genau dieser Mittelsäule aufgeschraubt, so dass sich (korrekte Montage vorausgesetzt) häufigere Wechsel der Mittelsäule eher aufwändig gestaltet. Man kann einen Teil dieses Aufwandes jedoch vermeiden, indem man den Kopf nur auf die Mittelsäule aufschraubt und nicht noch, wie in der Anleitung beschrieben, mit einer Madenschraube fixiert.

Für Außenaufnahmen kann man außerdem die großen Gummifüße ein Stück nach oben schrauben, so dann kleine Spikes freigelegt werden, die den Grip gerade auf rutschigen Oberflächen verbessern. Bei Innenaufnahmen lässt man die Spikes verschwinden, so dass der Bodenbelag nicht beschädigt wird.

Bei den ersten Versuchen mit dem Stativ ist mir aufgefallen, dass bei größeren Lasten die ausgezogenen Stativbeine wieder ineinander geschoben werden, was schnell nervig wird und auch unpraktisch ist. Ein kurzer Blick in die Gebrauchsanleitung zeigt aber, dass die Fixierungen mittels kleiner Inbusschrauben nachjustiert werden können. Den passenden Schlüssel liefert Cullmann praktischerweise gleich mit, so dass ich das Problem noch unterwegs schnell beheben konnte.

Stativkopf

Das Alpha 9000VH macht einen robusten, geradezu monolithischen Eindruck, funktioniert aber leichtgängig und ist einfach zu bedienen. Schwenks in eine einzige Richtung funktionieren wie erwartet angenehm sanft; Schwenks über beide Gelenke gleichzeitig könnten noch ein kleines bisschen sanfter sein. Der Fairness halber muss man aber sagen, dass das Gejammer auf sehr hohem Niveau ist und ich die Kombination trotzdem guten Gewissens weiter empfehlen würde.

Andi von FotografDD hat mir berichtet, dass er die Arretierung für Schwenks um die Hochachse nicht finden konnte und in der Tat ist diese ein wenig versteckt in einer Nische an der Vorderseite des Kopfes angebracht. Hat man sie jedoch gefunden, funktioniert sie wie erwartet und stellt den Kopf bombenfest.

Einige Kunden berichten in Foren darüber, dass aus ihrem Alpha 9000VH Fluidflüssigkeit austreten würde. Bis jetzt habe ich davon aber nichts bemerkt und bin auch erst einmal optimistisch, dass das so bleibt.

Details

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Die Gesamtansicht des Stativs. Wie man sieht, ist der Stativkopf noch nicht montiert.

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Stativkopf mit oben liegender Schnellwechselplatte. Sie ist zusätzlich mit einem Kamerastift ausgestattet, so dass die aufgeschraubte Kamera exakt ausgerichtet werden kann. Die Schnellwechselplatte ist mittels eines Rändelrades (links im Bild sowie nächstes Foto) axial verschieb- und fixierbar. Unten links im Bild sind außerdem einer von zwei Fixierstiften zu sehen, die die Schnellwechselplatte gegen versehentliches Lösen vom Kopf sichern.

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Die Unterseite der Schnellwechselplatte. Wie man sieht, ist ein Schraubenzieher nötig, um die Platte an der Kamera anzubringen. Günstiger wäre hier eine Lösung, wie sie am Cullmann Alpha 2500 verwendet wird. Dort kann man einen kleinen Bügel hochklappen und die Schraube von Hand festziehen.

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Die Fixierungshebel um die Hochachse liegt ein wenig versteckt an der Vorderseite des Stativkopfes.

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Der Schwenkgriff lässt sich über den links abgebildeten Hebel lösen und in eine bequeme Position bringen. Außerdem kann der komplette Griff auch an der linken Seite des Stativkopfes angebracht werden, um die Bedienung für Linkshänder zu vereinfachen. Weiter rechts im Bild ist auch das Rändelrad und die Fixierung für die Positionierung der Schnellwechselplatte auf dem Stativkopf angebildet.

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Der Stativkopf ist mit einer eigenen Libelle ausgestattet, um sicherzustellen, dass der Stativkopf exakt horizontal ausgerichtet ist. Die Position ist etwas ungünstig gewählt, so dass man die Libelle nicht von oben ablesen kann, weil die Blickrichtung von der Schnellwechselplatte verdeckt wird. Die Libelle am Stativgestell kompensiert das jedoch in diesem Fall.

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Wie schon erwähnt sind die Stativfüße verstellbar ausgelegt, um verschiedenen Untergründen Rechnung zu tragen.

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Die Stativsäule ist höhenverstellbar und kippbar ausgelegt, so dass wahrscheinlich gerade bei Videoaufnahmen sehr schöne Schwenks möglich werden. Ich hatte nur leider noch keine Möglichkeit, das zu testen. Wie schon erwähnt, sind im Lieferumfang je eine lange und eine kurze Stativsäule enthalten, die man mit wenigen Handgriffen austauschen kann. Abgebildet ist die kurze Ausführung. Außerdem ist neben der Libelle gut die Skaleneinteilung in Grad zu sehen, die präzise Schwenks erleichtert.

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Der Anschluss für den Stativkopf oben an der Stativsäule in Großaufnahme. Das kleine Loch an der Seite beherbergt eine Madenschraube, mit der der fertig montierte Kopf fixiert werden kann.

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Die Stativbeine können bis auf sehr flache Winkel aufgespreizt werden. Das erleichtert Makroaufnahmen beispielsweise in der Natur, da man die Kamera besonders nahe an den Boden bringen kann. In unwegsamem Gelände kann man dieses Feature auch nutzen, um große Unebenheiten auszugleichen. Damit die Stativsäule dabei nicht im Weg ist, muss man vorher die kurze Ausführung montieren.

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Die Länge der Stativbeine kann über zwei Teleskopeinrichtungen verändert werden. Über die abgebildeten Inbusschrauben kann eingestellt werden, wie straff die Fixierung arbeitet.

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Beispielhafter Aufbau des Stativs mit Stativgestell, Stativkopf, Spiegelreflexkamera mit Teleobjektiv und aufgesetztem externem Blitz. Wie man sieht, ist die Schnellwechselplatte des Stativs unten am Objektiv angeschraubt, um die Balance zu verbessern.

Fazit

Ich hatte inzwischen schon zwei Gelegenheiten, das Equipment zu testen, und es hat sich sowohl bei meiner Nachtfototour an der Dresdener Waldschlösschenbrücke mit Falko von Another Picture und meiner Freundin Elli als auch bei unserem vierten Dreh für unser Kurzfilmprojekt bestens bewährt. Ich bin absolut zufrieden mit dem Kauf und würde jederzeit wieder alles genauso machen.

DISCLAIMER: Ich schreibe diesen Artikel als unabhängige Person. Ich erhalte von keiner der genannten und/oder verlinkten Firmen Geld, Sachleistungen oder irgendwelche anderen Leistungen oder Vorteile und bin mit keiner dieser Firmen auf andere Art und Weise verbunden.